Hubert Kerwer

Hubert Kerwer mit der Constantin-von-Briesen-Plakette ausgezeichnet

Dank für Verdienste um Heimatgeschichte

Von Norbert Becker, 07. November 2016, Saarbrücker Zeitung

Für den Heimatforscher Hubert Kerwer gab es jetzt eine kleine Feierstunde im Bietzer Pfarrheim. Der Kreisheimatverein und die Stadt Merzig hatten dorthin eingeladen, um Kerwer mit der Constantin-von-Briesen-Plakette zu ehren.

Zu einer kleinen Feierstunde, musikalisch umrahmt von einem Ensemble des Musikvereins Cäcilia Bietzen und gesanglich von dem Duo Johannes Kerwer und Fredrik Horf, hatten der Kreisheimatverein (KHV) und die Stadt Merzig in das Pfarrheim eingeladen, um den verdienten Heimatforscher Hubert Kerwer mit der Constantin-von-Briesen-Plakette auszuzeichnen.

Lieber Hubert, dir wird heute eine Ehre zuteil, die du mehr als verdient hast. Du hast dich ehrenamtlich engagiert, so auch als Mitglied im Kreisheimatverein und als Autor. Daher ist es heute eine große Ehre, dich mit der Constantin-von-Briesen-Plakette auszuzeichnen. Ich freue mich darüber sehr, denn neben dem KHV hast du dich auch für die Stadt Merzig in Vereinen wie Sport und Heimatgeschichte verdient gemacht, mit Brauchtum und Bindung an die Heimat befasst und bemüht, dass historische Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten , betonte Hoffeld, der auch auf die kirchlichen und anderen Aktivitäten von Kerwer wie den Bau des Pfarrheims, die Arbeiten an der Menninger Kapelle, der Wallfahrtskapelle in Harlingen und die Erschließung der Bietzer Heilquelle hinwies. Man sieht wie aktiv Hubert war, den eine große Leidenschaft und Tatkraft prägte. Du bist ein guter und wichtiger Ratgeber. Ich wünsche dir einen schönen Abend , schloss der Bürgermeister. Ortsvorsteher Michael Gebhardt unterstrich in seinem Grußwort die gute, langjährige Beziehung zwischen ihm und Kerwer. HKVB-Vorsitzender Johannes Kiefer befand: Wir sind stolz, dass Hubert heute für seine Verdienste in der Heimatforschung geehrt wird. Der KHV-Vorsitzende Hubert Schommer ging in seiner Rede auf die Bedeutung der Plakette ein, die nach Constantin Carl Alexander Wilhelm von Briesen, der von 1850 bis 1866 Landrat in Merzig war, benannt ist (siehe Info). Manfred Klein, Vorsitzender des Vereins Miteinander - füreinander e.V. Bietzerberg würdigte dann in seiner Laudatio die Person Hubert Kerwer. Ich kenne ihn bewusst seit 1974. Seither haben sich unsere Wege vielfach gekreuzt, mehr noch - sie liefen vielfach parallel. Viele Schriften im Kreis bezögen sich auf die von Landrat von Briesen verfassten Werke Urkundliche Geschichte des Kreises Merzig-Wadern . Mit der Herausgabe der bedeutsamen, 496 Seiten umfassenden Dokumentation Bietzer Berg 2002 anlässlich des Jubiläums 1050 Jahre Bietzerberg hätten Klein und sicherlich alle erstmals öffentlich das Wirken des heute zu Ehrenden als Heimatforscher kennen gelernt. Lieber Hubert, aus unseren persönlichen Begegnungen an vielen Wegmarken wusste ich um deine Leidenschaft der Heimatforschung. Du selbst hast deine jahrlange Sammlung, deine Spurensuche stets als Vorbereitung auf neue Aufgaben im Ruhestand bezeichnet. Und dann kam alles anders. Im Jahre 2000 habe ich in den mir von meinem Vorgänger Fredi Horf übergebenen Akten ganz oben auf eine Aktennotiz von dir mit Anlagen gefunden, dass sich bei dem in einer Urkunde 952 nachrichtlich erwähnten Dorf Buoza' nicht um die Gemeinde Bous, wie diese meinte und 1952 mit 1000 Jahren gefeiert hatte, handelte, sondern um Bietzen , erinnerte Klein. Trotz beruflicher Belastung habe Kerwer aus Liebe zur Heimat seine Bereitschaft bekundet, das Projekt Bietzerberg 2002 , in das die 1050-Jahr-Feier eingebunden war, voranzutreiben. In seiner bescheidenen Art habe er sich als dessen Motor verhalten und als Moderator des Autorenteams bezeichnet. Die als Festschrift gestartete Dokumentation sei zu einem beachtlichen Buch gewachsen. In dessen Vorwort war die Aufgabenstellung für den Heimatkundlichen Verein Bietzerberg bereits formuliert, der dann unter deinem Vorsitz gegründet wurde. Ich bin mir sicher, dass die heutige nicht die letzte Würdigung darstellt , so der Laudator und ging noch auf berufliche und persönliche Ereignisse (siehe Info) ein. Bürgermeister Hoffeld und der KHV-Vorsitzende überreichten dann an Kerwer die Von-Briesen-Plakette und Verleihungsurkunde. Der Geehrte bedankte sich in seinem emotionalen Schlusswort, dass die Ehefrau und Kinder immer mitgemacht haben. Von-Briesens Bücher bezeichnete er als Bibel für Heimatforscher. Darin kann man nachblättern und findet viel. Wenn man Heimatkunde macht, muss man in viele Archive, auch private, fahren und Schriften lesen können , sagte er, wies noch auf verschiedene historische Ereignisse hin und sprach der Stadt und dem Kreisheimatverein sowie den Organisatoren seinen Dank aus, ehe in lockerer Runde gefeiert wurde. Wie der KHV-Vorsitzende Hubert Schommer ausführte, hat der Kreisheimatverein vor neun Jahren einstimmig beschlossen, verdiente langjährige Heimatforscher für ihr Lebenswerk mit der Constantin-von-Briesen-Plakette auszuzeichnen. Sie ist benannt nach dem Leiter der Kreisverwaltung Merzig, der von 1850 bis 1866 dort das Amt des Landrates inne hatte. Von Briesen wurde am 15. Juli 1821 in Pommern geboren. In seiner Zeit als Merziger Landrat erwarb er große Verdienste um die Landwirtschaft, gründete Wiesengenossenschaften und rief 1853 die Sparkasse ins Leben, um in Not geratenen Bauern mit Darlehen zu helfen. Eng verknüpft mit dieser Unterstützung und Förderung der Landwirtschaft in dieser Zeit waren auch die Namen Eugen von Boch, Wilhelm von Fellenberg sowie Pastor Deutsch aus Merchingen. Ein ganz besonderes Verdienst des Landrats von Briesen ist die Herausgabe seiner beiden im Jahre 1863 und 1867 veröffentlichen Bücher über die Urkundliche Geschichte des Kreises Merzig , die auch heute noch für jeden unentbehrlich sind, der sich mit der Lokal- und Regionalgeschichte unseres Raumes im 19. Jahrhundert beschäftigt. Seit dieser Zeit ist die Arbeit von Briesens von engagierten Heimatforschern fortgesetzt und fortgeschrieben worden, so auch von Hubert Kerwer, der unter anderem lange Jahre dem KHV-Vorstand angehörte , unterstrich Schommer.

Zur person Hubert Kerwer wurde 1941 in Beckingen geboren, ist mit Gertrud geb. Hoffmann aus Bietzen verheiratet und hat drei erwachsene Söhne. Er studierte in Trier Bauingenieurwesen mit Fachrichtung Wasserbau. Politisch war er in der CDU tätig und wurde 1974 in den Merziger Stadtrat gewählt, wo er sich für das Zusammenwachsen der 17 Stadtteile einsetzte. Auch gehörte er dem Ortsrat Bietzen an. Später trat Hubert Kerwer auch beruflich in die Dienste der Stadt, so zuerst als technischer Betriebsleiter der Stadtwerke, dann als deren stellvertretender Werksleiter und bis zur seiner Pensionierung 2006 als Geschäftsführer der Stadtwerke.nb

Auf einen Blick Bürgermeister Marcus Hoffeld begrüßte als Gäste neben der Familie Kerwer unter anderem den Vorsitzenden des Kreisheimatvereins, Hubert Schommer mit Vorstandskollegen, den Kreisbeigeordneten Frank Wagner, die Stadtbeigeordneten Rosemarie Gruhn und Dr. Manfred Kost, Ortsvorsteher Michael Gebhardt, Laudator Manfred Klein, Johannes Kiefer als Vorsitzenden des Heimatkundlichen Vereins Bietzerberg (HKVB), und weitere Mitglieder sowie Luxemburger Heimatfreunde aus Remich.

Diese Website benutzt nur technisch notwendige Cookies. Wir sammeln keinerlei Daten unserer Nutzer. Lediglich die Angaben im Kontaktformular werden zur Antwort benötigt, aber nicht gespeichert.

Weiterführende Informationen erhalten Sie in unseren Cookie Richtlinien