Erster Heimaturlaub
Im Februar 1966 trat ich meinen ersten Heimaturlaub an. Mit Ghana Airways ging der Flug nach Rom wo ich zwei Tage Halt machte. Dann ging es nach Frankfurt wo ich morgens um 8 Uhr ankam. Meine Brüder Johann und Matthias und mein Schwager Dieter waren am Flughafen. Es war eine herzliche Begrüßung. Danach fuhren wir in dem Auto von Dieter nach Eibingen wo meine Schwester schon wartete. Das war auch eine innige Begrüssung. Die Äbtissin und andere Schwestern wollten mich natürlich auch begrüßen. So war die Zeit bald vorbei und wir fuhren am selben Tag weiter nach Bietzen. Hier warteten meine Mutter und Geschwister auf mich. Tränen der Freude flossen bei Allen. Meine Mutter war aber auch schockiert, denn ich war sehr schlank geworden, ich brachte nur noch 75 kg auf die Waage. Im frohen Zusammensein feierten wir dann meine gute Ankunft,
In den fünf Jahren kamen auch Reimund und Dieter zur erweiterten Familie durch Heirat. Bäbchen und Maria waren nicht verheiratet. Johann und Matthias waren schon vor Jahren verheiratet. Die Zahl der Neffen und Nichten stieg an.
Ein Arztbesuch und die Untersuchung ergaben keine gesundheitlichen Probleme. Dr. Zoller meinte wohl ich sei unterernährt. Der Grund dazu war allerdings die Belastung im letzten Jahr in Ghana durch Arbeit. Meine Mutter verhalf dem aber schnell und fütterte mich mit dem Besten. Als ich dann im Oktober wieder nach Ghana kam hatte ich viel Übergewicht.
Ich hatte fünf Monate Urlaub und dann waren drei Monate dazu freigegeben meine Kenntnisse in Mathematik zu erweitern. Diese Zeit war ich in St. Wendel. Die meiste Zeit verbrachte ich aber zu Hause bei meiner Mutter und Geschwistern. Es standen aber auch einige Reisen an wie nach St. Augustin, und zu einem Mitbrüdertreffen in die Schweiz.
Die Bietzerberger, Bietzen, Menningen und Harlingen, waren auch sehr froh mich wieder zu sehen. Jeder wollte wissen wie es in Ghana ist und wie ich mich fühlte.Im Oktober reiste ich dann wieder nach Ghana um meinen Missionstätigkeit fort zu setzen. Ich nahm meine Arbeit wieder auf wie ich sie verlassen hatte. Es hatte sich aber politisch viel in Ghana verändert. Der erste Präsident, Kwame Nkrumah, war im Februar durch einen Militärputsch abgesetzt. Jetzt hatte Ghana eine Militärregierung. Die Ausrichtung war wieder mehr dem Westen zu du viele Verbindungen zum Osten wurden abgebrochen. Somit wurde die Arbeit mit der Jugend auch wieder erleichtert. Die Jungen Pioniere, wurden sogar verboten.
Die Privatschule die wir in 1964 gegründet hatten wurde nun offiziell als St. Martin s Secondary School weiter geführt. Es wurde eine öffentliche Schule. Meine Stelle in Mathematik wurde von einem Pater übernommen der das Fach studiert hatte. Somit brachte ich keinen Unterricht mehr zu geben, was mich von einiger Arbeit frei machte.