Wegen des Umfangs haben wir die Geschichte in Kapitel unterteilt:

Hier noch einige Links nach Botswana und Umgebung.

Die Seiten sind auf Englisch, aber reinschauen lohnt sich.

http://www.svdbotswana.org/ - Die Organisation von Bruder Lutwin

http://www.catholicsafaris.com/ - Safari-Organisation zu Gunsten der Organisation von Bruder Lutwin

Ankunft in Ghana 14. Mai 1961 und die ersten Jahre

Es war alles neu und unbekannt. In der ersten Woche versuchte ich Mitbrüder zu besuchen, mich an das Klima zu gewöhnen und viele neue Eindrücke zu verarbeiten. Ich hatte mir im Voraus alles recht primitiv vorgestellt, somit war ich angenehm überrascht vom dem was ich sah und erlebte. Am Ende der ersten Woche brachte mich ein Mitbruder nach Nsawam, das sollte mein Domizil für die nächsten sechs Jahre sein.

Mein erster Arbeitstag war Pfingstmontag, hier ist das kein Feiertag. In einem kleinen Raum war die Schneiderei. Ein amerikanischer Mitbruder hatte bis jetzt dort gewirkt und ich übernahm von ihm. Ich übernahm auch zwei Lehrlinge die Brüder werden wollten. Ein brasilianischer Mitbruder mit dürftigen Schneiderkenntnissen war auch hier. Nsawam war unser Noviziat und junge Männer waren hier die sich unserer Gesellschaft als Brüder anschließen wollten. Man glaubte damals den Brüderberuf nach dem Muster von Deutschland aufbauen zu können, was sich später als nicht richtig herausstellte. Ich brachte eine Pfaff Nähmaschine mit die mir bei einem Besuch im Pfaff Werk in Kaiserslautern geschenkt wurde. Diese wurde dann auch bestaunt, die andere war eine kleine Haushaltmaschine. Gleich am ersten Tag mussten wir am Nachmittag alles dicht machen. Ein starker Regen kam und schlug durch die Fensterläden hindurch. Es musste alles mit Plastikplanen zugedeckt werden. Es war alles recht dürftig. Das änderte sich aber ein paar Monate später, denn neue Gebäude waren am Wachsen und so hatten wir danach eine bessere Behausung.

In den kommenden Jahren vergrößerte ich die Schneiderei, wir hatten bis zu 10 Lehrlingen und Gesellen. Wir machten Anzüge und mehr auch für Leute von Draußen, also nicht nur unsere eigenen Ordensangehörigen. Es sollte gleichzeitig eine Einnahmequelle sein für den Unterhalt des Noviziates. Unsere Anwärter auf den Brüderberuf hatten schulischen Nachholbedarf und so begann ich sowie die andern Mitbrüder Unterricht zu geben. Ich unterrichtete Rechnen, in den folgenden Jahren war es auch Algebra nachdem ich mich selber durch einen Fernkurs weiter gebildet hatte. Im zweiten Jahr halfen wir auch in der Mittelschule mit Religionsunterricht. Ich half auch in der Pfarrei und zumal mit der Legio Mariae, die recht stark war in Ghana.

1963 war für mich ein besonderes Jahr. Ich legte am 8. September meine Ewigen Gelübde ab. Damals erhielten Brüder die Missionsbestimmung etwa drei Jahre nach den ersten Gelübden. Ich hatte auch schon die Meisterprüfung im Schneiderhandwerk und so reiste

ich schon mehr als zwei Jahre vor meinen Ewigen Gelübden nach Ghana. Heute ist das anders denn die Missionsbestimmung kommt zur Zeit der Zulassung zu den Ewigen Gelübden. Die Feier war in Nsawam in der Pfarrkirche. An diesem Tag wurden auch neue Novizen eingekleidet und einige Novizen legten ihre Ersten Gelübde ab. An Stelle von Besuch von meiner Familie kamen viele Briefe mit Glückwünschen an.

Es zeichnete sich immer mehr ab, dass unsere einheimischen Brüder eher in pastoraler Arbeit und Lehrer eingesetzt werden sollten. Somit mussten die Kandidaten eine bessere schulische Ausbildung mitbringen. Zudem begannen wir 1964 eine private Sekundarschule zur Weiterbildung. Einheimische Brüder als Handwerker auszubilden war damals nicht in. Ich unterrichtete auch an dieser Schule bis zu meinem Heimaturlaub.

Die politische Entwicklung im Lande richtete sich nach dem ersten Präsidenten, Kwame Nkruma, immer mehr zum Kommunismus hin aus. Die Jugend wurde praktisch gezwungen einem System wie dem der Jungen Pionieren beizutreten. Wir hatten aber die Katholische Jugend und die Regierung traute sich nicht sie zu verbieten. Schullehrer waren oft die Leiter und da haperte es jetzt. Ihnen wurden viele Schwierigkeiten in den Weg gelegt und so konnten sie nicht frei als Leiter helfen. Ich wurde gefragt die Jugend zu übernehmen. Das war dann von Mitte 1964 ein weiteres Wirkungsfeld. Da ich recht jung und gesund war konnte ich alles leisten obwohl es schwierig war. Aber es klappte alles bis ich dann nach etwa fünf Jahren, im Februar 1966, meinen ersten Heimaturlaub antreten konnte.

Die beiden Brüder die mit mir 1961 nach Ghana kamen waren so ein- gesetzt, Br. Paul Plawky arbeitet in der katholischen Druckerei in Accra. Er hatte die Grundausbildung in Steyl erlernt. Br. Tarcisius de Ruyter war Schuhmacher und spezialisiert in Orthopädie. Er baute eine Werkstätte auf in Nsawam. Seine Haupttätigkeit verfeinerte sich auf Prothesen und orthopädische Schuhe und vieles mehr. Ein Sohn von dem ersten Präsidenten des Landes war auch Kunde.

Die ersten fünf Jahre waren frohe und arbeitsreiche Jahre. Wir hatten jedes Jahr Einkleidungen und dadurch neue Novizen. Es sah gut aus, doch traten auch viel wieder aus und blieben nicht bei uns. Andere haben durchgehalten.

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