Biografie
1927 geboren in Saarbrücken
1945 Maurerlehre mit Gesellenprüfung in Kassel; Wunsch Architekt zu werden; Malerlehre mit dem Ziel Künstler zu werden
Besuch der Volkshochschule; erste Tonarbeiten und Aquarelle, Beschäftigung mit der Literatur über Wilhelm Lehmbruck, Ernst Barlach, Aristide Maillol; Zeichnungen nach der Natur, Aktzeichnungen und seither kontinuierlich Aquarelle
1948-51 Studium an der Staatlichen Werkakademie Kassel bei den Dozenten Prof. Arnold Bode (Maler und Raumkünstler), Prof. Ernst Röttger (Maler), Prof. Häsler (Bildhauer), Prof. Kay Heinrich Nebel (Zeichenlehrer); sein perfekter Umgang mit dem Meißel ermöglicht Schneider die Finanzierung seines Studiums mit Aufträgen für Grabsteininschriften bei einem Steinmetz.
Beschäftigung mit Piet Mondrian, Alberto Giacometti, Naum Gabo, Hans Arp, Auguste Rodin, Constantin Brancusi, Henri Matisse und Henry Moore (, dessen Werk ihn "bildhauerisches Sehen" lehrt und die Lösung vom gegenständlich Arbeiten in Gang setzt)
1952-53 Studium an der Kunsthochschule Staedel Frankfurt (bei Hans Mettel) mit dem Schwerpunkt auf naturalistischem Arbeiten in Ton; Abbruch des Studiums wegen des Fehlens der Möglichkeit frei zu gestalten
seit 1953 als freischaffender Bildhauer tätig; erster Auftrag für den öffentlichen Raum (Bodenmosaik im Foyer des Neubaus der Oberpostdirektion Saarbrücken); Bekanntschaft mit dem Architekten Peter Paul Seeberger, für den Schneider zahlreiche Entwürfe zur Gestaltung von Schulneubauten (Kunst am Bau) zeichnet (vielfach Tierdarstellungen); bis 1962 entstehen Holzskulpturen, die sich an Werken Moores und Hans Mettels orientieren
1958 Studienaufenthalt in Italien
1960 Studienaufenthalt in Griechenland (starke Impulse erhält Schneider bei einem Aufenthalt auf der Insel Santorin von der Architektur kubische Formen, Öffnungen, Stufen im Zusammenwirken mit Licht und Schatten)
1960-62 "Übergangszeit" (Bezeichnung Schneiders), Beschäftigung mit der menschlichen Figur in Zeichnungen und Skulpturen; allmähliche Lösung vom figürlichen Darstellen
1964 erste bewegliche Skulptur ("Skulptur mit einem beweglichen Körper"); Schneider arbeitet bis 1967 an der Idee der beweglichen Skulptur
1967 Schweißerlehrgang (Erfahrung einer neue Art des Arbeitens; die Eigenschaften des Materials Metall erfordern außerordentliche Arbeitsdisziplin); endgültige Abwendung von figürlicher Darstellung
1969 Erste Teilnahme an einem Symposion für Stahlarbeiten in Kosice, Slowakei
1971 Beginn der intensiven Auseinandersetzung mit Steinbildhauerei: Teilnahme am Internationalen Bildhauersymposion in St. Wendel. Schneider "entdeckt die 'Haut' des Steines sowie die Möglichkeit, darunter Kostbares freizulegen, den Kosmos im Inneren des Steines zu erkunden."
1972 Ostertreffen der St. Margarethener Bildhauer in Tirgu Ju (Rumänien) an Brancusis Tisch des Schweigens; Teilnahme am Symposion in Tivoli "Exerzitium Rom 1972"; der erste Sonnenstein entsteht.
1973 Teilnahme am Internationalen Bildhauersymposion in St. Margarethen / Österreich
1974 Teilnahme am Symposion "Licht in der Finsternis" in Neumarkt / Oberpfalz
1975 Teilnahme am Symposion in Bad Kreuznach und am Symposion in Perchtoldsdorf bei Wien
1976-78 Mitarbeit bei der Gestaltung der Fußgängerzone in Saarbrücken-St. Johann
1978 Initiator und Teilnehmer am Internationalen Bildhauersymposion in der Fußgängerzone Saarbrücken-St. Johann;
Umzug nach Bietzen bei Merzig
1979 Reise in Südindien
1980 Teilnahme an Symposien in Patiala/Indien und in Lahr
1982 Teilnahme an einem Symposion in Kaiserslautern
1984 Kunstpreis der Stadt Saarbrücken
1985 Mitbegründer des Vereins Steine an der Grenze, Internationales Bildhauersymposion, Merzig e.V.,
1986-91 Steine an der Grenze, Merzig, Durchführung und Teilnahme
1987 Reise nach Leicester/England und Schottland
1989 Reise durch Indien im Anschluß an die Teilnahme in Cholomandal/Indien; Teilnahme am Symposion in Neumünster
1991 Ehrengast der Villa Massimo, Rom
1992 Reise durch Indien; Teilnahme an Symposien in Carlow/Irland und Herrmannsdorf/Österreich
1993 Laboratoriumsgespräch im Institut für aktuelle Kunst, Saarlouis (im Rahmen seiner Ausstellung)
1993/94 Symposion in Glonn bei München
1995 Teilnahme am Internationalen Bildhauersymposion in Bilsdorf/Luxemburg;
Teilnahme am Internationalen Bildhauersymposion Longwy-Athus-Pétange (Frankreich, Belgien, Luxemburg)
1997 Reise nach Valle Camonica; Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande
1997/98 Preisträger des Sparda-Bank-Preises für besondere Leistungen der Kunst im öffentlichen Raum
1998 Organisation des Symposions "SteinZeit" in Iserlohn und Teilnahme sowie Organisation des Internationalen Bildhauersymposions "Steine und Pflanzen am Wasser" in Merzig und Teilnahme
2000 Albert-Weisgerber-Preis der Stadt St. Ingbert
2000/2001 Preisträger des Sparda-Bank-Preises für besondere Leistungen der Kunst im öffentlichen Raum zusammen mit Werner Bauer und Bernhard Focht
2009 1. Simoposio internationale di scultura su pietra lavica giulianes, Giuliano di Roma
2010 Cinque Pietre. Bildhauertreffen auf Augenhöhe. Maria Claudia Farina, Eileen Mac Donagh, Birgit Knappe, Herbert Lankl, Paul Schneider, Merzig-Bietzen
2011 Teilnahme am Bildhauersymposion 2011 im Steinbruch der Firma Picard, im Schweinstal bei Kaiserslautern
Paul Schneider lebt und arbeitet in Merzig-Bietzen
Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand: Schneider, Paul (Dossier 581)